Fachangestellte Gesundheit (FaGe): Eine tiefgreifende Einführung in das Berufsfeld

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Im Zentrum des Gesundheitswesens stehen die Fachangestellten Gesundheit (FaGe), deren umfangreiches Wissen und Empathie täglich zum Tragen kommen, um Patientinnen und Patienten in verschiedenen Lebenslagen zu unterstützen. Diese Fachkräfte tragen maßgeblich dazu bei, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern und haben damit einen Beruf, der weit über eine gewöhnliche Beschäftigung hinausgeht.

Inhaltsverzeichnis

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Zusammenfassung Fachangestellte/r Gesundheit

Fachangestellte Gesundheit sind die tragenden Säulen im Gesundheitswesen, die in direktem Kontakt mit Patienten stehen. Sie übernehmen nicht nur grundlegende pflegerische Tätigkeiten, sondern sind auch in der medizinischen Betreuung und der psychosozialen Unterstützung involviert. Ihre Arbeit ist geprägt von einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der ihnen anvertrauten Menschen und dem Bestreben, deren Wohlergehen zu fördern.

Berufsbild und Tätigkeitsfelder

Die Aufgaben von Fachangestellten Gesundheit umfassen ein breites Spektrum, das von der Grundversorgung und -pflege über die Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme bis hin zur Assistenz bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen reicht. Ebenso sind sie für hauswirtschaftliche Tätigkeiten und die Dokumentation der Pflegeprozesse zuständig. Dieser Beruf erfordert daher nicht nur medizinisches Fachwissen, sondern auch Organisationstalent, Empathie und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit in multidisziplinären Teams.

Ausbildung und Qualifikationen

Die Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit EFZ ist eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung, die den Auszubildenden die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten für eine erfolgreiche Karriere im Gesundheitswesen vermittelt. Basierend auf der eidgenössischen Verordnung vom 5. August 2016 (mit Stand vom 1. Januar 2018) bietet die Ausbildung eine strukturierte und umfassende Einführung in die vielfältigen Aspekte der Gesundheitspflege.

Voraussetzungen für die Ausbildung zur Fachangestellte Gesundheit

Vorbildung

Ein grundlegendes Kriterium für den Einstieg in die Ausbildung ist der Abschluss der obligatorischen Schule. Für eine verkürzte Ausbildungsdauer, welche in bestimmten Kantonen angeboten wird, sind spezielle Voraussetzungen wie zum Beispiel eine Ausbildung zum Pflegehelfer zu erfüllen. Interessenten sollten sich direkt bei den zuständigen kantonalen Behörden über diese Bedingungen informieren, um individuelle Möglichkeiten einer verkürzten Lehrzeit basierend auf Vorbildung und Berufserfahrung zu prüfen.

Persönliche Anforderungen

Über die formale Vorbildung hinaus sind bestimmte persönliche Eigenschaften und soziale Kompetenzen für die Ausbildung und die spätere Berufsausübung von zentraler Bedeutung:

  • Kontaktfreudigkeit und Team- und Kommunikationsfähigkeit sind unerlässlich für die tägliche Arbeit mit Patienten, Angehörigen und im multidisziplinären Team.
  • Geduld und Respekt im Umgang mit den oft komplexen Bedürfnissen der Betreuten.
  • Einfühlungsvermögen und Hilfsbereitschaft, um eine vertrauensvolle Beziehung zu Patienten aufzubauen und ihre Würde zu wahren.
  • Eine gute Beobachtungsgabe und schnelles Reaktionsvermögen ermöglichen es, Veränderungen im Zustand der Patienten frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren.
  • Sorgfältige und genaue Arbeitsweisen sowie Verantwortungsbewusstsein sind essenziell für die Gewährleistung einer hohen Pflegequalität.
  • Organisationsfähigkeit und Dienstleistungsbewusstsein unterstützen eine effiziente und patientenorientierte Arbeitsweise.
  • Ein ausgeprägter Sinn für Sauberkeit und Ordnung sowie psychische Belastbarkeit und eine gute körperliche Verfassung sind notwendig, um den Anforderungen des Pflegealltags gerecht zu werden.
  • Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeiten ist wichtig, da Schicht-, Wochenend- und Nachtarbeit oft Teil des Berufsalltags sind.

Dauer und Struktur

Die reguläre Ausbildungsdauer zur Fachangestellte Gesundheit beträgt drei Jahre. In bestimmten Kantonen besteht jedoch die Möglichkeit, die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre zu verkürzen, vorausgesetzt, die Bewerber verfügen über eine entsprechende Vorbildung und Berufserfahrung. Dies bietet eine flexible Grundlage für den Einstieg in das Berufsfeld, abhängig von den individuellen Voraussetzungen und Lebensumständen der Auszubildenden.

Praktische und Theoretische Bildung

Die Ausbildung kombiniert berufliche Praxis in Institutionen des Gesundheits- oder Sozialwesens mit schulischer Bildung. Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr besuchen die Lernenden zwei Tage pro Woche die Berufsfachschule, im dritten Jahr reduziert sich die schulische Bildung auf einen Tag pro Woche. Dies ermöglicht eine optimale Verbindung von theoretischem Wissen und praktischer Erfahrung.

Lernbereiche

Während der Ausbildung werden die Auszubildenden in folgenden Lernbereichen geschult:

  • Umsetzen von Professionalität und Klientenzentrierung: Entwicklung einer professionellen Haltung und eines tiefen Verständnisses für die Bedürfnisse der Klienten.
  • Pflegen und Betreuen allgemein und in anspruchsvollen Situationen: Erlernen grundlegender und spezialisierter Pflegetechniken, um Menschen in verschiedenen Lebensphasen und -situationen unterstützen zu können.
  • Ausführen medizinaltechnischer Verrichtungen: Verwaltung und Durchführung von medizinischen Maßnahmen unter Aufsicht.
  • Fördern und Erhalten von Gesundheit und Hygiene: Maßnahmen zur Prävention und zur Förderung eines gesunden Lebensstils.
  • Gestalten des Alltags und Wahrnehmen hauswirtschaftlicher Aufgaben: Unterstützung bei der Alltagsorganisation und Durchführung von Hausarbeiten.
  • Durchführen administrativer und logistischer Aufgaben: Übernahme von Verwaltungsaufgaben und Koordination von Dienstleistungen.

Zusätzlich zu diesen Kernbereichen werden überbetriebliche Kurse zu verschiedenen Themen angeboten, die es den Auszubildenden ermöglichen, sich spezialisiertes Wissen anzueignen und ihre Fähigkeiten weiter zu vertiefen.

Berufsmaturität und Abschluss

Für Auszubildende mit sehr guten schulischen Leistungen besteht die Möglichkeit, parallel zur Grundausbildung eine Berufsmaturität zu erlangen. Diese zusätzliche Qualifikation eröffnet weitere Bildungs- und Karrierewege, unter anderem den Zugang zu Fachhochschulen.

Am Ende der Ausbildung erhalten die Absolventen das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis "Fachperson Gesundheit oder Fachmann/-frau Gesundheit EFZ", welches sie als qualifizierte Fachkräfte im Gesundheitswesen auszeichnet und den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn legt.

Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierepfade:

Nach der erfolgreichen Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit stehen den Absolventinnen und Absolventen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen, die es ihnen ermöglichen, ihre Fachkenntnisse zu vertiefen, sich auf spezielle Bereiche zu spezialisieren oder ihre Karrierechancen zu verbessern.

 

Kurse

Zur kontinuierlichen beruflichen Weiterentwicklung bieten Fachschulen, Verbände und Institutionen des Gesundheits- und Sozialwesens eine breite Palette an Kursen an. Diese Kurse sind darauf ausgerichtet, aktuelles Fachwissen zu vermitteln und praktische Fähigkeiten zu schärfen. Themenschwerpunkte reichen von spezifischen Pflegetechniken über die Verwaltung im Gesundheitswesen bis hin zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Medizin.

Berufsprüfung (BP) mit eidgenössischem Fachausweis

Für Fachangestellte Gesundheit, die eine spezialisierte Laufbahn anstreben, bieten die Berufsprüfungen mit eidgenössischem Fachausweis eine hervorragende Möglichkeit zur Weiterqualifizierung. Absolventen können sich in Bereichen wie Langzeitpflege und -betreuung, medizinische Praxiskoordination, Beratung bei respiratorischen Erkrankungen, neurophysiologische Diagnostik, medizinische Massage und Transportmedizin spezialisieren.

Höhere Fachprüfung (HFP) mit eidgenössischem Diplom:

Die höhere Fachprüfung bietet die Chance, eine Expertenrolle in spezialisierten Feldern des Gesundheitswesens zu erlangen. Mit einem eidgenössischen Diplom können sich Fachangestellte als Experten in biomedizinischer Analytik und Labormanagement, Zytodiagnostik oder in verschiedenen anderen Gesundheitsbereichen etablieren. Diese Qualifikationen bereiten auf höhere Verantwortungsbereiche vor und ermöglichen die Übernahme leitender Funktionen.

Höhere Fachschulen

Die Weiterbildung an einer höheren Fachschule bietet Fachangestellten Gesundheit die Möglichkeit, sich in spezifischen Bereichen zu vertiefen. Abschlüsse wie diplomierte Pflegefachperson HF, diplomierte Aktivierungsfachperson HF, diplomierte Dentalhygieniker/in HF, diplomierte Radiologiefachperson HF, diplomierte Fachperson für Operationstechnik HF oder diplomierte Rettungssanitäter/in HF qualifizieren für spezialisierte und verantwortungsvolle Tätigkeiten im Gesundheitswesen.

Fachhochschule

Für Fachangestellte Gesundheit, die eine akademische Laufbahn anstreben, bieten die Fachhochschulen Studiengänge an, die zu einem Bachelor of Science (FH) führen. Möglich sind Studiengänge in Pflege, Physiotherapie, Osteopathie, Ergotherapie, Ernährung und Diätetik, Hebammenwesen oder Sozialer Arbeit. Die Zulassungsbedingungen variieren je nach Fachhochschule und Studiengang, bieten jedoch Absolventen der Berufsmaturität und solchen mit entsprechender Vorbildung den Zugang zu hochschulischer Bildung.

Fachangestellte Gesundheit FaGe Lohn und Berufsaussichten

Die Nachfrage nach qualifizierten Fachangestellten Gesundheit ist hoch und wird voraussichtlich weiter steigen. Der Einstiegslohn variiert je nach Kanton und Trägerschaft der Einrichtung, bietet jedoch eine solide Grundlage für eine finanziell sichere Zukunft. Mit zunehmender Berufserfahrung und Weiterbildung steigen zudem die Lohnaussichten und Karrierechancen. 

Lohn in der Ausbildung als FaGe: 

  1. Lehrjahr: 700 CHF
  2. Lehrjahr: 900 CHF
  3. Lehrjahr: 1300 CHF

Lohn als FaGe:

  • Der Median Lohn beträgt in der Schweiz ca. 58'487 CHF
  • Der Einstiegslohn nach der Ausbildung beträgt ungefähr 56'487 CHF
  • Der Lohn nach 12-21 Jahren Berufserfahrung beträgt im Schnitt 63'620 CHF

 

Arbeitsumfeld und Karrierechancen für Fachangestellte Gesundheit

Fachangestellte Gesundheit finden in einer Vielzahl von Einrichtungen eine Anstellung – von Krankenhäusern und Langzeitpflegeeinrichtungen bis hin zu ambulanten Pflegediensten. Die Arbeit ist abwechslungsreich und erfordert Flexibilität, bietet aber auch die Möglichkeit, in einem dynamischen Umfeld einen echten Unterschied im Leben von Menschen zu machen.

Fazit: Fachangestellte Gesundheit – Ein Beruf mit vielen Gesichtern und Zukunft

Die Karriere als Fachangestellte/r Gesundheit bietet nicht nur eine Vielzahl an persönlichen und professionellen Entwicklungsmöglichkeiten, sondern auch die Chance, in einem Berufsfeld zu arbeiten, das von gesellschaftlicher Relevanz ist. Fachangestellte Gesundheit leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsversorgung und genießen hohe Anerkennung in der Gesellschaft.

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Für mehr Informationen

Für alle, die tiefer in die Welt der Fachangestellte Gesundheit eintauchen möchten, können sich auf spezialisierten Webseiten wie der Nationale Dachorganisation der Arbeitswelt Gesundheit OdASanté informieren, um detaillierte Informationen über Ausbildungsinhalte, Lohnaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten zu erhalten.